Ein Bericht von Magda und Doro Was Bob Dylan für Wolfgang ist, ist Wolfgang für uns: der Meister!!! Wenn er uns auch nicht zum aktiven Musizieren gebracht hat, so hat er uns doch eine Geisteshaltung vermittelt, die uns seit Anfang der 80er-Jahre geprägt hat und immer noch prägt. Schon vor der Lesung beim 3sat-Festival waren wir uns sicher, das dies wieder eine besondere Veranstaltung werden würde. Und wir sollten uns nicht täuschen. Nachdem wir nun schon einige „W.N. liest und singt B.D.“-Abende erleben durften, waren wir wieder einmal aufs neue fasziniert, wie es ihm gelang, nur mit Gitarre, Mundharmonika und den Chronicles das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Unsere anfänglich leichte Nervosität ob der vielen Kameras war nach kürzester Zeit wie verflogen. Vermutlich wegen der TV-Aufnahme fehlte dieses Mal die Diashow im Hintergrund, lediglich ein charakteristisches Foto des jungen Bob Dylan war zu sehen, was aber nicht unbedingt negativ war, denn so konzentrierte man sich noch mehr auf Wolfgangs respektive Bob Dylans Worte. Außerdem wurde auf eine Pause verzichtet. Wolfgang zeigte seine Professionalität auch dadurch, dass er das – wenn auch verkürzte – Programm in die vorgeschriebenen 75 Minuten verpackte. Eine Gänsehaut bekamen wir wie jedesmal bei „My Back Pages“, weil wir bei diesem Song noch immer Sheryl vor Augen haben. Wolfgang spielte alle Lieder mit einer unglaublichen Intensität. Besonders erwähnenswert: „The Man in the Long Black Coat“ und „Simple Twist of Fate“. Wolfgang war äußerst gut gelaunt und gab die eine oder andere Anekdote zum besten. Das Publikum dankte es ihm mit großem Jubel und Standing Ovations, was er mit drei Zugaben – auch über die 75 Minuten hinaus – belohnte, darunter „Hurricane“ (das er zum ersten Mal in diesem Rahmen vortrug) und natürlich „Like a Rolling Stone“. Durch die Lesungen wurde uns Bob Dylan mittlerweile um einiges näher gebracht: Wolfgang wählt die Passagen, die er aus den Chronicles vorträgt, gekonnt so aus, dass das Publikum einen Überblick über Dylans Biographie erhält. Auch aus diesem Grunde sei jedem ein Besuch dieser Lesung empfohlen. Ein spezieller Dank an Frau Apitz vom ZDF, die uns ganz unkompliziert die Tickets hinterlegte und sich als genau so sympathisch erwies, wie wir es angenommen hatten. Und zu guter letzt noch etwas in eigener Sache: Lieber Wolfgang, sei versichert, auch für die Zukunft gilt so oft wie möglich: „Dostonndiedieimmerdostonn!“ |