Wolfgang
Niedecken liest Heinrich Böll Ein
Bericht von Magda und Heinz |
Nachdem
wir ursprünglich nach dem letzten BAP-Konzert am Tanzbrunnen befürchtet
hatten, für 1 ½ Jahre oder mehr unter BAP-Entzug leiden zu müssen,
haben wir uns kurzfristig entschlossen, zum x-tenmal von Südhessen nach Köln
- diesmal zur Mayerschen Buchhandlung - zu fahren, wo Wolfgang Niedecken
seinen Beitrag zu den Böll-Wochen leisten wollte.
Wo
ansonsten Bücherverkaufsstände stehen, waren im 3. Stock der Mayerschen
Buch-handlung in der Kölner Innenstadt Plätze für 500 Zuhörer
bereitgestellt worden. Davor ein kleines Podest mit Tisch und Mikrofonen
sowie einer für Fotografierwillige störende Wasser-karaffe und Teekanne.
Beginn sollte um 20.30 Uhr sein, schon ca. 40 Minuten vorher tauchte ein
gutgelaunter Wolfgang mit Begleitung und Gitarren und Dylan-mäßiger
Mundharmonika auf, um die Location zu inspizieren. Nachdem er sich zur
Probe auf den Rednerstuhl setzte und mehr für sich fragte, was das wohl
alles sei, kam von den ersten Anwesenden die Antwort, dass das heute Abend
so was ähnliches wie Schule sei, wo einer vorne sitzt und alle anderen
zuhören - nur mit dem Unterschied, dass diesmal die Schüler bereits über
eine Stunde vorher auf ihren „Lehrer“ warteten.
Nach einem Kurz-Soundcheck zog sich Wolfgang bis zum Lesungsbeginn wieder
zurück, um danach pünktlich um 20.30 Uhr unter großem Beifall seinen
Rednerplatz einzunehmen.
Sympathisch nervös, wohl wegen der für ihn ungewohnten Situation, begann
Wolfgang mit einigen einleitenden Worten den Abend. Die gewohnte
Sicherheit kam spontan wieder, als er zur Gitarre griff und den ersten
Song „Für ‘ne Moment“ anstimmte. Das Publikum ging begeistert mit,
denn mit musikalischen Einlagen hatten sicherlich nur die wenigsten
gerechnet.
Weiter ging’s im Wechsel zwischen Böll-Texten aus der Zeit vor, während
und nach dem Zweiten Weltkrieg, die natürlich alle im Bezug zu Köln
stehen. Musikalisch wurde dies ergänzt mit BAP-Songs, die auch für
Wolfgang Köln-Erinnerungswert haben und das Thema der Böll-Texte
musikalisch widerspiegeln, hier natürlich besonders das zweite Stück
„Weißte noch“ und danach zusammen mit Jens Streifling, der als
einziges Bandmitglied anwesend war, eine wunderschöne Version vom
„Chippendale Desch“, mit Jens’ Mundharmonika-Untermalung.
Als weitere
Songs folgten zwischen den einzelnen Lesungen noch „JoJo“,
„Hundertmohl“,
„Schluß Aus Okay“ und als Zugabe auf besonderen Wunsch eines
Mitarbeiters des Verlags Kiepenheurer & Witsch, der sich als langjähriger
BAP-Fan outete, noch ein abschließender „Wellenreiter“.
Insgesamt ein voll gelungener Abend, den Wolfgang noch mit Autogrammen in
Böll-Bücher oder auch auf Plakate ergänzte.
Egal, ob auf der Bühne, bei Christiansen, bei Maybrit Illner oder wie
heute als „Vorleser“ - Wolfgang ist immer eine Klasse für sich!!
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